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Was tun gegen Fieber? Ab wann ist Fieber überhaupt gefährlich? Und wie entsteht die erhöhte Körpertemperatur. Alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlung von Fieber....

by Kaz Liste F

Was tun gegen Fieber? Ab wann ist Fieber überhaupt gefährlich? Und wie entsteht die erhöhte Körpertemperatur. Alles Wichtige über Symptome, Ursachen und Behandlung von Fieber.

Definition

Mediziner sprechen von Fieber, wenn die sogenannte Körperkerntemperatur über 38 Grad Celsius ansteigt. Ab 41 Grad gilt Fieber als sehr ernst und mitunter sogar lebensbedrohlich.
Fieber ist keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom. Es zeigt an, dass der Körper mit einer Belastung kämpft. Oft sind das weitverbreitete Infektionen wie Erkältung, Grippe oder Schnupfen. Auch Muskelkater, Sonnenstich oder der weibliche Eisprung gehen zuweilen mit einer erhöhten Körpertemperatur einher. Neben diesen meist harmlosen Anlässen kann Fieber aber auch sehr ernsthafte Ursachen haben. Deshalb sollte hohes, anhaltendes oder wiederkehrendes Fieber immer ärztlich untersucht werden. Das gilt insbesondere bei Säuglingen, Kindern und Kleinkindern.

Fieber bei Kindern

Kinder bekommen besonders leicht Fieber. Und häufig vergeht es auch ebenso schnell. Das hängt damit zusammen, dass sich das Immunsystem des Kindes nur langsam an die Reize der Außenwelt gewöhnt. Bei Säuglingen bis zum 3. Lebensmonat sollten Körpertemperaturen über 38 Grad vorsichtshalber ärztlich untersucht werden.

Mehr dazu lesen Sie hier: Fieber bei Kindern.

Symptome

Fieber kann eine ganz unterschiedliche Symptomatik entwickeln. Die Art des Fieberverlaufes hängt vor allem von der auslösenden Erkrankung ab. Malaria ist das typische Beispiel für einen Verlauf mit schnell ansteigenden, in regelmäßigen Abständen wiederkehrenden Fieberschüben. Aber nicht jeder Fieberschub spricht für eine Malaria: Bei wellenförmigen (undulierendem) Fieber mit einem langsamen Anstieg und Abfall der Körpertemperatur kann beispielsweise eine bestimmte Form von Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom) oder Brucellose (unter anderem Mittelmeerfieber) die Ursache sein. Tagesschwankungen (sogenanntes remittierendes Fieber) sind beispielsweise typisch für Lungenentzündung (Pneumonie), Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) und Typhus.

Ursachen

Ursache von Fieber ist eine Schutzreaktion des Körpers. Die erhöhte Körpertemperatur dient vor allem dazu, das Immunsystem anzukurbeln. Denn viele Zellen der körpereigenen Abwehr wie Granulozyten (unspezifische Abwehrzellen) oder Fresszellen (Makrophagen) sind bei Temperaturen zwischen 38 und 41 Grad besonders aktiv.
Gesteuert wird der Prozess der Fieberentstehung in einer speziellen Region des Gehirns, dem Zentrum für die Temperaturregulation. Dieses Zentrum sitzt in einem bestimmten Bereich des Hypothalamus, der Regio praeoptica. Die Regulation erfolgt durch ein überaus komplexes Wechselspiel von vielen Nervenzellen (Neuronen), Rezeptoren, Eiweißen (Proteinen) und Botenstoffen. Eine zentrale Rolle dabei spielen Neurotransmitter. Das sind beispielsweise Entzündungsbotenstoffe wie Prostaglandine und Interleukine. Diese Botenstoffe teilen dem Gehirn unter anderem mit, wenn das Immunsystem mit der Abwehr von Viren oder Bakterien beschäftigt ist.

Infektiöse Ursachen von Fieber

Infektionen, die häufig Fieber verursachen, sind beispielsweise:

Infektionen der Atemwege wie Erkältung, Grippe oder Bronchitis etc.HNO-Infektionen wie MittelohrentzündungenHarnwegsinfektionen wie Blasenentzündungen oder NierenentzündungenMagen-Darminfekte wie NorovirusinfektionenZahnentzündungen.

Daneben gibt es eine Vielzahl von infektiösen Fieberursachen. Das sind beispielsweise Kinderkrankheiten wie Windpocken, Mumps oder Masern. Malaria oder viele andere tropische Infektionskrankheiten sind weitere Beispiele.

Nichtinfektiöse Ursachen von Fieber

Fieber wird aber nicht nur durch Infektionen ausgelöst. Typische Beispiele für nichtinfektiöse Ursachen von Fieber sind:

Austrocknung oder FlüssigkeitsmangelSonnenstich oder HitzschlagStoffwechselstörungen wie SchilddrüsenfehlfunktionenErkrankungen des rheumatischen Formenkreises wie ArthritisKrebserkrankungenNebenwirkungen von MedikamentenDrogenmissbrauchBei Frauen: Eisprung (oft Anstieg der Körpertemperatur um 0,5 Grad).Bei Säuglingen: Zahnen, Flüssigkeitsverlust, Drei-Tage-Fieber.

Untersuchung

Ab einer Körpertemperatur von 39,5 Grad sollten Erwachsene mit Fieber in jedem Fall zum Arzt gehen. Das gilt auch bei Fieber mit ungeklärter Ursache, etwa bei Verdacht auf Blinddarmentzündung (Bauchschmerzen) oder Mittelohrentzündung (Ohrenschmerzen) und nach Reisen in die Tropen.


Säuglinge und Kleinkinder sollten bei anhaltend hohem Fieber immer von einem Arzt untersucht werden. Das gilt insbesondere für den Fall, wenn andere Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Ohrenschmerzen oder Ausschlag hinzukommen.

Fieber messen

Fieber kann man im Enddarm (rektal), unter der Zunge (sublingual), in der Achselhöhle (axillar) oder auch über Infrarotstrahlung im Ohr (aurikular) messen. Die rektal gemessene Temperatur fällt um ca. 0,4 Grad höher aus als die Temperatur an den anderen Stellen.
Ein Fieberthermometer gehört zur Grundausstattung der Hausapotheke. Am besten geeignet sind moderne Digitalthermometer. Sie messen genau und innerhalb kürzester Zeit. Das ist vor allem bei Kindern von Vorteil. Ältere analoge Fieberthermometer enthalten oft Quecksilber. Dieses Metall ist überaus giftig. Deshalb sind neuere Thermometer auch quecksilberfrei.

Behandlung

Die Behandlung von Fieber richtet sich nach der Ursache. Dabei liegt der Schwerpunkt der Therapie darauf, die auslösende Erkrankung zu behandeln und günstigstenfalls zu heilen. Im Alltag sind das in der Regel leichte virale Infektionskrankheiten wie Erkältungen oder Grippe. In diesen Fällen ist es sehr oft sinnvoll, das Fieber nicht sofort zu senken. Denn das Fieber ist ja eine sinnvolle Schutzreaktion, die das Immunsystem bei der Abwehr von Viren unterstützt.

Fieber unter 38,5 Grad muss meistens nicht medikamentös behandelt werden. Ausnahmen gelten beispielsweise für Kinder, die zu Fieberkrämpfen neigen. Auch alte und kranke Menschen brauchen oft eine gezielte Fieberbehandlung.

Idealerweise stimmen Sie die Fieberbehandlung mit Ihrem Arzt ab. Bei einer harmlosen Atemwegsinfektion wird er beispielsweise Hausmittel gegen Erkältung oder Grippe empfehlen und gegebenenfalls ein fiebersenkendes Medikament verordnen. Tabletten oder Zäpfchen mit Paracetamol oder Ibuprofen wirken fiebersenkend und helfen gleichzeitig gegen Kopf- und Gliederschmerzen. Paracetamolzäpfchen (125 mg) dürfen auch Säuglingen gegeben werden.

Hausmittel gegen Fieber

Bettruhe und SchonungViel trinken, da sonst der Flüssigkeitsverlust das Fieber noch mehr in die Höhe treibt. Dies ist bei kleinen Kindern und älteren Menschen besonders wichtig, da diese sehr leicht austrocknen.Kinder nicht zu warm einpacken, damit es keinen Wärmestau gibt.Bei höheren Temperaturen helfen Wadenwickel, bei denen die Unterschenkel 20 Minuten lang mit lauwarmen Tüchern umwickelt werden.

Ansteigendes Fieber mit Schüttelfrost kann mit einer Schwitzkur behandelt werden. Dazu Holunderblütentee oder Lindenblütentee sehr heiß trinken, ein heißes Erkältungsbad nehmen und anschließend mindestens 2 Stunden Bettruhe halten. Achtung: Dieser Tipp ist nicht für Menschen mit Venenerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden geeignet

Vorbeugung

Eine gezielte Vorbeugung von Fieber ist wegen der großen Zahl der möglichen Auslöser schwer möglich. Grundsätzlich profitieren Sie aber, wenn Sie das Immunsystem stärken. Das gelingt mit einer frischen und abwechslungsreichen Ernährung, dem Alter angepasster Bewegung an frischer Luft und einer positiven Lebenseinstellung.

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