Gelbfieber
Gelbfieber ist eine lebensgefährliche Tropen- und Reisekrankheit, die vor allem in Afrika und Südamerika weit verbreitet ist. Die Erkrankung wird von infizierten Mücken übertragen....
by Kaz Liste GGelbfieber ist eine lebensgefährliche Tropen- und Reisekrankheit, die vor allem in Afrika und Südamerika weit verbreitet ist. Die Erkrankung wird von infizierten Mücken übertragen....
by Kaz Liste GGelbfieber ist eine lebensgefährliche Tropen- und Reisekrankheit, die vor allem in Afrika und Südamerika weit verbreitet ist. Die Erkrankung wird von infizierten Mücken übertragen. Lesen Sie hier alles Wichtige über Symptome und Ursachen der Reisekrankheit Gelbfieber.
Ochropyra, Schwarzes Erbrechen, Siamesische Krankheit
Gelbfieber ist eine lebensbedrohliche Infektionserkrankung. Die medizinische Bezeichnung lautet Ochropyra. Allgemein ist Gelbfieber auch als Schwarzes Erbrechen bekannt. Beide Bezeichnungen sind auf ein typisches Symptom von Gelbfieber zurückzuführen, das blutige Erbrechen. Gelbfieber wird wie Malaria von mit Viren infizierten Mücken durch einen Stich übertragen. Die Bezeichnung Gelbfieber hat sich durchgesetzt, weil eine Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten zu den charakteristischen Symptomen eines schweren Verlaufs zählt.
Gelbfieber spielte in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren praktisch keine Rolle. 2018 allerdings haben sich in Brasilien gleich 3 Deutsche mit dem Virus angesteckt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, hat ein Mann die Infektion trotz einer Intensivbehandlung in London nicht überlebt. Laut RKI haben die Deutschen sich auf der bei Urlaubern sehr beliebten Insel Ilha Grande bei Rio de Janeiro angesteckt. Dass sich nicht mehr Urlauber infizieren, führt das RKI auf die Gelbfieber-Impfung (siehe Vorbeugung) zurück, auf der viele Länder der Welt als Voraussetzung für die Einreise bestehen.
Gelbfieber ist vor allem in den tropischen und subtropischen Regionen von Südamerika und Afrika heimisch. In Afrika zieht sich ein breiter Gelbfieber-Gürtel von Gambia und Senegal im Westen über Nigeria, die Zentralafrikanische Republik und den Sudan bis nach Äthiopien. Hier kommt es nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu 90 Prozent der Gelbfieber-Infektionen.
Das Auswärtige Amt warnt seit 2017 vor Gelbfieber-Ausbrüchen in Brasilien. Hier sind demnach vor allem Minas Gerais, Espírito Santo, Bahia, die Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Rio Grande de Norte und Tocantins betroffen. In Südamerika zählen neben Brasilien Venezuela, Kolumbien, Peru und Bolivien zu den hauptsächlichen Verbreitungsgebieten. Es kommt aber auch in den Nachbarländern immer wieder zu Gelbfieber-Ausbrüchen.
Insgesamt leben in den Endemiegebieten etwa 600 Millionen Menschen. Laut WHO-Schätzungen erkranken jährlich etwa 200.000 Menschen von ihnen an Gelbfieber. Bei rund 30.000 Menschen verläuft die Infektion tödlich.
Nach dem Stich einer infizierten Gelbfiebermücke vermehrt sich das Virus zunächst in den hautnahen Lymphgefäßen und verbreitet sich dort aus über den Blutkreislauf in den gesamten Organismus. Je nach allgemeinem Gesundheitszustand und Virenlast treten leichte bis schwere Symptome auf.
Bei vielen Menschen verläuft Gelbfieber ohne Beschwerden oder nur sehr mild (besonders bei Kindern). Eine leichte Temperaturerhöhung und Mattigkeit können die einzigen Symptome sein. Anderenfalls zeigt sich Gelbfieber typischerweise in zwei Phasen.
Nach etwa 3 bis 6 Tagen nach der Ansteckung steigt die Körpertemperatur akut und rasch auf 39 bis 40 Grad Celsius an. Üblicherweise wird das Fieber von Schüttelfrost begleitet. Der Herzschlag bleibt im Verhältnis zur Körpertemperatur niedrig. Die Betroffenen fühlen sich schwach, müde und krank, haben Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Bei den meisten Patienten fällt nach ein paar Tagen das Fieber ab und sie haben die Krankheit überstanden.
Bei etwa 15 Prozent der Erkrankten geht Gelbfieber nicht so glimpflich ab. Bei diesen Menschen steigt das Fieber nach einer kurzzeitigen Besserung der Beschwerden erneut an. Diese 2. Phase wird auch als toxische Phase bezeichnet. Typisch hierfür ist, dass der Puls bei steigender Körpertemperatur sinkt (Faget-Zeichen). Die Patienten fühlen sich schwer krank.
Häufig betroffen sind Leber, Nieren, Magen-Darm-Trakt und das Blutgefäßsystem. Bei einer Leberschädigung schmerzt der rechte Oberbauch, mitunter ist die Leber sogar als Schwellung tastbar. Zudem färben sich Haut und Schleimhaut gelb (umgangssprachlich als Gelbsucht bezeichnet).
Ist das Blutsystem vom Gelbfieber betroffen, kommt es sehr leicht zu – inneren - Blutungen. Typisches Symptom dafür ist blutiges, kaffeesatzartiges Erbrechen. Weitere typische Symptome sind Nasenbluten, Hauteinblutungen und blutiger Durchfall. Auch zentralnervöse Störungen wie Sprachschwierigkeiten, Bewegungsstörungen, Zittern und Krämpfe sind möglich. Viele Betroffene erlangen einen Kreislaufschock und gleiten in ein akutes Nierenversagen.
Erreger des Gelbfiebers ist das Gelbfieber-Virus. Es wird hauptsächlich durch den Stich der Gelbfiebermücke übertragen. Doch auch andere Stechmücken können das Virus in sich haben und übertragen. Ursprünglicher Wirt für das Gelbfieber-Virus sind Affen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Es besteht also bei normalen sozialen Kontakten mit Gelbfieber-Patienten kein Ansteckungsrisiko.
Das Virus selbst gehört zu den Flaviviren. Das ist die gleiche Virengattung, die so verschiedene Tropen- und/oder Reisekrankheiten wie Dengue-Fieber, Japanische Enzephalitis oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) überträgt.
Die Verdachtsdiagnose Gelbfieber stellen Ärzte für gewöhnlich anhand der Symptome und der Schilderungen des Patienten. Gewissheit verschaffen Testverfahren. Das Gelbfiebervirus kann bis etwa 6 bis 10 Tage nach Erkrankungsbeginn durch eine laborchemische Untersuchung nachgewiesen werden. Prinzipiell aber wird bei jedem Patienten mit Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen 6 bis 10 Tage nach Verlassen eines Risikogebietes die Verdachtsdiagnose Gelbfieber gestellt.
Eine spezifische Behandlung von Gelbfieber gibt es bislang nicht. Lediglich die Symptome können behandelt werden. In der Regel werden Menschen mit Gelbfieber oder Gelbfieberverdacht ins Krankenhaus eingewiesen, meist auf eine intensivmedizinische Station. Dort werden Schmerzen mit Schmerzmitteln wie Paracetamol (aufgrund der erhöhten Blutungsneigung keine Acetylsalicylsäure, kurz ASS) gelindert und auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit (über Infusionen) geachtet. Je nach Organschädigung sind spezifische Maßnahmen erforderlich, die individuell verschieden sind.
Ohne rechtzeitige intensivmedizinische Therapie stirbt etwa die Hälfte der Patienten in der zweiten Phase von Gelbfieber. Insgesamt verlaufen etwa 10 bis 20 Prozent der Gelbfieber-Erkrankungen tödlich.
Nach überstandener Gelbfieber-Erkrankung (auch bei symptomlosen Verlauf) ist man lebenslang vor einer erneuten Gelbfieber-Infektion geschützt.
In Risikogebieten sollten sich Reisende vor Mückenstichen schützen. Auch wenn es keinen 100prozentigen Schutz gibt, lassen sich Stechmücken mit einfachen Maßnahmen mehr oder minder gut abwehren.
Tragen Sie vor allem in der Dämmerung und nachts immer lange, vorzugsweise helle, Kleidung, durch die Mücken nicht hindurchstechen können.Schützen Sie Ihren Schlafplatz nachts mit einem imprägnierten Moskitonetz.Verwenden Sie Mückenschutzmittel mit Wirkstoffen wie Dietyltoluamid (DEET) und Icaridin auf der Haut oder ggf. auch in Räumen oder auf der Kleidung.Dichten Sie Fenster und Türen mit entsprechenden Fenster- und Fliegengittern ab.Die Gelbfieber-Impfung bietet einen nahezu vollständigen Schutz gegen die Infektion mit dem Gelfiebervirus. Der Lebendimpfstoff gilt als sehr gut verträglich. Der Impfschutz setzt nach nur einer Impfdosis ein. Einzige Besonderheit der Gelbfieber-Impfung: Nur speziell ausgebildete Ärzte dürfen die Gelbfieber-Impfung vornehmen.
H3: Impfempfehlungen
Die ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes (RKI) empfiehlt die Gelbfieber-Impfung für alle Menschen, die in Risikogebiete fahren. Das sind vor allem nahezu alle afrikanischen Länder entlang des Äquators und südlich der Sahara. In Südamerika gelten Brasilien, Venezuela, Kolumbien, Peru und Bolivien als Hauptrisikogebiete.
Weltweit gibt es eine ganze Reihe von Staaten, die bei der Einreise oder für die Erteilung eines Visums offiziell einen Gelbfieber-Impfnachweis fordern. Das gilt insbesondere für Urlauber, die aus einem Land einreisen, in dem Gelbfieber generell vorkommt oder in jüngerer Zeit ausgebrochen war. Aktuelle Informationen dazu finden Sie im Gesundheits- und Reisekrankheiten-Service auf den Webseiten des Auswärtigen Amtes.
Wer sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, kann eine Impfbefreiung in den internationalen Impfausweis eintragen lassen. Grenzbehörden sind allerdings nicht verpflichtet, diesen anzuerkennen und können Reisende ggfs. an der Grenze abweisen.
Der Gelbfieber-Impfschutz setzt etwa 10 Tage nach der einmaligen Gabe des Impfstoffes ein. Bis 2015 ging das RKI davon aus, dass der Impfschutz nach 10 Jahren aufgefrischt werden muss. Tatsächlich ist das nicht nötig. Neuere Studien belegen eindeutig, dass der Impfschutz lebenslang hält. Dementsprechend hat das RKI die Empfehlung für die Auffrischimpfung widerrufen.
Nicht geimpft werden dürfen nach Angaben des RKI Menschen mit Hühnereiweißallergie oder HIV-Infektion. Auch Schwangere, Stillende und Menschen über 60 Jahre sollten sich nicht gegen Gelbfieber impfen lassen, da der Lebendimpfstoff Probleme verursachen könnte. Das gilt ebenfalls für Neugeborene bis zum 6. Lebensmonat.
Schwangeren rät das RKI grundsätzlich von Reisen in Gelbfiebergebiete ab. Älteren Menschen wird eine individuelle Risikoabwägung beim Arzt empfohlen.
Der Gelbfieber-Impfstoff ist ein sogenannter Lebendimpfstoff. Er handelt sich um auf Hühnereiweiß gezüchtete geschwächte Gelbfieber-Viren. Diese geschwächten Viren geben dem Immunsystem Gelegenheit, Antikörper gegen das Virus zu bilden. Eine Gelbfieber-Infektion durch den Impfstoff gilt als nahezu ausgeschlossen.
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