Ödem – Wasser İm Gewebe
Als Ödem bezeichnen Mediziner Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Sowohl in der medizinischen Praxis als auch in der Umgangssprache ist oft auch von Wasseransammlungen im Gewebe die Rede....
by Kaz Liste OAls Ödem bezeichnen Mediziner Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Sowohl in der medizinischen Praxis als auch in der Umgangssprache ist oft auch von Wasseransammlungen im Gewebe die Rede....
by Kaz Liste OAls Ödem bezeichnen Mediziner Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Sowohl in der medizinischen Praxis als auch in der Umgangssprache ist oft auch von Wasseransammlungen im Gewebe die Rede. Tatsächlich handelt es sich bei der Flüssigkeit hauptsächlich um Wasser, in dem mehr oder weniger Eiweiße enthalten sind.
Wasser im Gewebe (umgangssprachlich), Wassersucht, Gewebswassereinlagerung
Bei Ödemen handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr um ein Symptom von Erkrankungen oder Verletzungen. Gemeinsam ist allen Ödemen, dass flüssige Bestandteile des Blutes aus den Blutgefäßen in das umgebende Gewebe austreten. Dabei bilden sich in der Regel Schwellungen. Diese Schwellungen können örtlich begrenzt sein oder am ganzen Körper bzw. in größeren Körperregionen auftreten. Mediziner sprechen auch von lokalisierten und generalisierten Ödemen.
Lokalisierte Ödeme kennen viele Menschen in Form von geschwollenen Füßen, Knöcheln oder Waden. Diese werden häufig durch Venenerkrankungen oder Störungen des Lymphabflusses verursacht. Mediziner sprechen von peripheren Ödemen. Flüssigkeitsansammlungen in Organen werden als innere Ödeme bezeichnet. Eine lebensbedrohliche Form des lokalisierten inneren Ödems sind beispielsweise Hirnschwellungen (Hirnödeme) durch Verletzungen oder Tumoren. Zudem gibt es Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem), im Bauchraum (Aszites) oder zwischen Lunge und Brustkorb (Pleuraerguss).Generalisierte Ödeme sind oft die Folge von schweren Organerkrankungen, insbesondere bei Herzschwäche, Niereninsuffizienz oder Lebererkrankungen. Generalisierte Ödeme betreffen den gesamten Körper, selbst die Augenlider können betroffen sein. Eine andere Ursache für generalisierte Ödeme ist schwerer Eiweißmangel (Hypalbuminämie).Zudem unterscheiden Mediziner eiweißreiche und eiweißarme Ödeme.
Ödemen sind je nach Ursache, Ort und Größe der Flüssigkeitsansammlung sehr unterschiedlich.
Sehr leicht ausgeprägte Ödeme verursachen oft keine sicht- oder tastbaren Schwellungen. Sie machen sich vielmehr häufig durch ein mitunter schwer beschreibbares Spannungsgefühl bemerkbar.
Leichte Ödeme bei gesunden Menschen äußern sich meist als vorübergehende Schwellungen, beispielsweise in Form von geschwollenen Knöcheln nach langem Stehen oder in Form von geschwollenen Fingern oder Füßen an einem heißen Sommertag.
Ödeme in Folge von Störungen des Lymphabflusses oder von Venenerkrankungen machen sich oft durch umfangreiche Schwellungen bemerkbar. Beine oder Arme schwellen mitunter auf ein Vielfaches des normalen Umfangs an.
Schwere Ödeme wie das Lungenödem, Hirnödeme oder andere Flüssigkeitseinlagerungen in Organen verursachen sehr unterschiedliche – und nicht selten lebensbedrohliche – Symptome, da die Wasseransammlungen beispielsweise Atmung (Lungenödem) oder Hirnfunktion (Hirnödem) schwer beeinträchtigen können.
Ödeme können – neben Schwellungen oder Spannungsgefühlen - mit einer Vielzahl von unspezifischen Symptomen einhergehen. Einige davon sind:
Atembeschwerden (vor allem bei Lungenödem)KopfschmerzenKreislaufstörungen mit Schwindel bis zur OhnmachtVerminderte körperliche und kognitive LeistungsfähigkeitSehstörungenUrsache von Ödemen ist, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen oder den Lymphbahnen in das umliegende Gewebe gerät. Das wiederum geschieht aus den unterschiedlichsten Gründen. Dazu zählen:
Wasserretention: Störung im Wasserhaushalt, bei der die Körperflüssigkeit nur unzureichend ausgeschieden werden kann, zum Beispiel bei Nieren- oder HerzinsuffizienzEiweißmangel: Eiweiß wird entweder zu wenig aufgenommen (Mangelernährung), unzureichend verwertet (Magen-Darm-Erkrankungen), zu viel ausgeschieden (Eiweißverlustniere) oder zu wenig produziert (Leberschwäche)Hydrostatische Gründe: Senkung des hydrostatischen Drucks mit Zunahme des Flüssigkeitsvolumens, zum Beispiel bei chronischer Venenschwäche oder postthrombotischen Syndrom nach einer tiefen BeinvenenthromboseSteigerung der kapillaren Durchlässigkeit: erhöhte Kapillarpermeabilität infolge Entzündungen, allergischen Reaktionen oder VerbrennungenGestörter Lymphabfluss: Transportstörung im Lymphsystem, zum Beispiel bei LymphödemenStörungen des Schilddrüsenhormonhaushalts: Hautinfiltration als sogenanntes Myxödem (lokal vor dem Schienbein bzw. bei Schilddrüsenüberfunktion oder Schilddrüsenunterfunktion.Viele Frauen kennen leichte Ödeme infolge von Hormonschwankungen, beispielsweise beim prämenstruellen Syndrom, während der Regelblutung, bei Schwangerschaften oder als Nebenwirkung der Antibabypille. Sportverletzungen wir Prellungen oder Verstauchungen oder andere Gelenkverletzungen sind eine weitere Ursache von meist harmlosen und von selbst abklingenden Wasseransammlungen.
Lokalisierte Ödeme wie geschwollene Beine oder Arme gehen oft auf Venenerkrankungen wie Venenschwäche oder Krampfadern sowie Störungen des Lymphabflusses zurück.
Große und mitunter lebensbedrohliche Ödeme werden vor allem durch ernste Erkrankungen oder schwere Verletzungen verursacht. Lungenödeme entstehen beispielsweise meist als Folge von Herzschwäche, Herzinfarkt oder koronarer Herzkrankheit. Bei Verletzungen des Schädels kommt es nicht selten zu Hirnödemen. Nierenschwäche (Niereninsuffizienz), Nierenentzündungen oder Leberschwäche (Leberinsuffizienz) sind andere Ursachen von schweren Ödemen.
Tumorerkrankungen, Thrombosen, Operationen oder Medikamentennebenwirkungen sind weitere Ursachen von Ödemen. Typisch sind Wasseransammlungen beispielsweise nach der Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten und von manchen Antidepressiva. Auch Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäures (ASS) können wegen ihrer blutverflüssigenden Eigenschaften die Entstehung von Ödemen begünstigen.
In der Diagnose von Ödemen konzentrieren sich Mediziner darauf, die Ursache für die Wasseransammlungen herauszufinden. Harmlose Ödeme lassen sich oft schon durch die Erhebung der Krankengeschichte und eine eingehende körperliche Untersuchung abklären oder liefern doch zumindest Hinweise auf die wahrscheinliche Ursache.
Beim peripheren Ödem bleibt nach einem Druck mit dem Finger auf die Gewebswasseransammlung eine Delle zurück. Beim Lymphödem kann keine Hautfalte über den Zehen abgehoben werden (Stemmer-Zeichen). Der Verdacht auf Aszites wird mittels Wasserwelle nachgewiesen. Auf seitliches Anstoßen des Bauches folgt eine Welle (Undulationsphänomen). Der Verdacht auf ein Lungenödem kann oft schon beim Abhören der Atemgeräusche bestätigt werden.
Je nach wahrscheinlicher Ursache des Ödems können eine ganz Reihe von diagnostischen Verfahren angewendet werden. Dazu zählen bildgebende Verfahren von Ultraschall (Sonografie) über Röntgen bis Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Laboruntersuchungen von Blut und Urin spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Suche nach der Ursache von Ödemen – und damit der besten Behandlungsmöglichkeit.
Aus medizinischer Sicht sind Ödeme letztlich keine eigenständige Erkrankung, sondern Symptom einer Erkrankung oder Verletzung. Daher konzentriert sich die Behandlung von Ödemen vor allem auf die auslösenden Umstände.
Meistens beginnt die Behandlung von Ödemen damit, die Wassereinlagerungen im Gewebe gezielt zu verringern und so mit dem Ödem einhergehende Beschwerden zu verringern. Diese symptomatische Therapie setzt vor allem auf entwässernde Medikamente (Diuretika). Zudem werden Betroffene meist angehalten, die Trinkmenge zu verringern.
Die Behandlung von Lymphödemen ist komplex und oft langwierig. Häufig schließt sich an eine Lymphdrainage eine sogenannte Kompressionstherapie an. Physiotherapeutisch begleitete Bewegungsprogramme und individuell abgestimmte Ernährungspläne unterstützen die Behandlung von Lymphödemen.
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