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Rachenentzündung

Rachenentzündung

Bei einer Rachenentzündung (Halsentzündung) sind die Rachenschleimhäute entzündlich verändert. Die medizinische Bezeichnung lautet Pharyngitis....

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Bei einer Rachenentzündung (Halsentzündung) sind die Rachenschleimhäute entzündlich verändert. Die medizinische Bezeichnung lautet Pharyngitis. Rachenentzündungen können jedem Alter auftreten, besonders häufig sind aber Kinder davon betroffen. Mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung von Rachenentzündungen.

Synonyme

Pharyngitis, Halsentzündung

Symptome

Ein Kratzen im Hals ist häufig Vorbote einer Rachenentzündung. Dazu gesellen sich Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Mitunter schmerzt sogar das Sprechen. Ein trockenes Gefühl im Hals sowie häufiges Räuspern sind ebenfalls typische Symptome einer Rachenentzündung. Zudem ist der Halsraum gerötet und geschwollen. Bei bakteriellen Infektionen finden sich häufig Schleimhautbelege und eitrige Stippchen im Rachenraum und Gaumen.

Weitere Symptome von Rachenentzündung

Eine Rachenentzündung wird oft von leichtem Fieber begleitet. Bei Kindern sind auch hohe Körpertemperaturen über 39 Grad Celsius möglich. Das Allgemeinbefinden ist eingeschränkt, einige Betroffene fühlen sich richtig krank. Bei einer gleichzeitigen Erkältung begleiten Husten, Schnupfen und Heiserkeit die Rachenentzündung.

Seitenstrangangina

Eine besondere Form der Rachenentzündung ist die Seitenstrangangina. Bei dieser Form der Angina ist neben der Rachenschleimhaut das lymphatische Gewebe der Rachenhinterwand entzündlich verändert. Schwellen die Seitenstränge am Ausgang der Ohrtrompete an, verschließen sie mitunter den Verbindungsgang zwischen Rachen und Mittelohr. Dann sind häufig Kopf- und Ohrenschmerzen und sogar eine Mittelohrentzündung die Folge.

Sind die Mandeln ebenfalls hochrot und entzündet, spricht man von einer Tonsillo-Pharyngitis. Eine reine Mandelentzündung heißt Tonsillitis. Bei einer Kehlkopfentzündung sprechen Mediziner von einer Laryngitis.

Ursachen

Die Ursachen von Rachenentzündungen sind vielfältig. Häufig sind Krankheitserreger für einen entzündeten Hals verantwortlich. Dazu zählen vor allem Erkältungsviren wie Adenoviren, Coronaviren, Influenzaviren, Parainfluenzaviren und Rhinoviren. Seltener sind Herpesviren oder Masern-, Röteln-, Zytomegalie- und Epstein-Barr-Viren Auslöser einer Rachenentzündung.

Vermehren sich auf der entzündeten Rachenschleimhaut Bakterien, verschlimmern sich die Beschwerden. Typische Bakterien bei einer Rachenentzündung sowie anderen Hals- und Mandelentzündungen sind Streptokokken. Insbesondere Kinder klagen dann zusätzlich über Magen- und Darmbeschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen.

Ansteckung mit Rachenentzündung

Die Erreger einer Rachenentzündung werden üblicherweise durch sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Speichel beim Sprechen oder über Nasensekret beim Niesen. Das geschieht vor allem in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten sehr schnell. Nicht selten sind dann viele Kinder gemeinsam an einer Rachenentzündung erkrankt, vor allem in den kalten Wintermonaten. In dieser Zeit trocknen die Rachenschleimhäute durch die frostige Winter- und trockene Heizungsluft aus. Trockene Schleimhäute sind weniger abwehrkräftig und Erkältungsviren haben ein leichtes Spiel, in die Schleimhaut einzudringen.

Nichtinfektiöse Rachenentzündung

Neben den typischen Viren und Bakterien gibt es noch andere Ursachen einer Rachenentzündung. Dazu zählen vor allem das Rauchen (auch Passivrauchen), Staub und der Umgang mit Chemikalien. Frauen leiden mitunter in den Wechseljahren an häufigen Rachenentzündungen, da die Schleimhäute infolge der hormonellen Umstellung austrocknen. Auch eine erblich bedingte Schleimhautstörung kann eine Rachenentzündung verursachen. Nichtinfektiöse Rachenentzündungen sind in der Regel chronisch.

Untersuchung

Die Diagnose Rachenentzündung wird bereits anhand der Symptome gestellt. Der Blick in den Mund- und Rachenraum untermauert die Diagnose zusätzlich. Besteht der Verdacht einer bakteriellen Infektion mit Streptokokken oder von Pfeifferschem Drüsenfieber (infektiöser Mononukleose), wird mitunter ein Abstrich der Rachenschleimhaut folgen.

Behandlung

Leichte Rachenentzündungen müssen nicht unbedingt ärztlich behandelt werden. Wie bei einer Erkältung heißt es auch bei Rachenentzündungen: Mit Behandlung dauert sie 7 Tage, ohne eine Woche. Mehr als 85 % aller Patienten mit Rachenentzündungen gesunden auch ohne Therapie.

Sind die Beschwerden aber lästig und die Schmerzen stark, helfen schmerzstillende Lösungen zum Gurgeln sowie Lutsch- und Halstabletten mit den Wirkstoffen Flurbiprofen, Dichlorbenzylalkohol, Amylmetacresol, Levomenthol, Benzocain und Tyrothricin. Schmerzen können mit fiebersenkenden Mitteln und nicht-steroidalen Entzündungshemmern wie Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS) gelindert werden.

Antibiotika bei bakterieller Rachenentzündung

Bei bakterieller Rachenentzündung wird der Arzt Antibiotika (zum Beispiel Penicillin) verschreiben. Das gilt vor allem dann, wenn Streptokokken die Auslöser der Halsentzündung sind. Unbehandelt besteht in diesem Fall die Gefahr, an rheumatischem Fieber zu erkranken. Um dies zu vermeiden, ist es insbesondere wichtig, die Antibiotika genau nach ärztlicher Vorschrift und ausreichend lange einzunehmen. In der Regel dauert die Behandlung zehn Tage.

Selbsthilfe

Bei einer Rachenentzündung helfen häufig schon einfache Verhaltensregeln und Hausmittel, die Beschwerden zu lindern. Viel trinken (vor allem warmen Tee oder stilles Wasser) und gurgeln mit Salzwasser sorgen für ausreichend feuchte Schleimhäute. In Form von Tinkturen für Hals und Rachen haben sich Lösungen mit dem pflanzlichen Wirkstoff Ratanhiawurzel als hilfreich erwiesen. Um den heilenden Effekt zu verstärken, können Ratanhiatinkturen zusätzlich mit Myrrhe gemischt werden.

Des Weiteren beachten Sie bitte die folgenden Tipps:

Während einer Rachenentzündung sollten Sie nicht rauchen, um die entzündete Schleimhaut zu schonen. Nutzen Sie am besten diese Zeit, ganz mit dem Rauchen aufzuhören.Bei ausgeprägtem Krankheitsgefühl ist es sinnvoll, sich zu schonen. Um Ansteckungen zu vermeiden, bleiben Sie am besten zuhause.Bei hohem Fieber empfiehlt es sich, einige Tage im Bett zu bleiben.Ein gesundes körpereigenes Immunsystem ist leistungsfähig und schützt Sie vor Rachenentzündungen.

Hausmittel bei Rachenentzündung

Gegen Rachenentzündungen gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln:

Kalte oder warme Wickel um den Hals, zum Beispiel aus heißem Schweineschmalz, Leinsamen, Heilerde, Kartoffeln oder lauwarmem Quark werden häufig als wohltuend empfunden.Salbeitee oder warmes Wasser mit Apfelessig getrunken oder gegurgelt lindern Halsschmerzen.Um die Selbstheilungskräfte zu unterstützen, helfen schweißtreibende Tees mit Linden- und Holunderblüten.Wiederholte Rachenentzündungen können mit Bibernellwurzeltee eingedämmt werden.Sanddornbeeren und Hagebutten enthalten sehr viel Vitamin C und steigern die körpereigenen Abwehrkräfte.

Homöopathie und Schüsslersalze

Auch wenn die Wirkung nicht belegt ist: Viele Patienten schwören auf die Heilkräfte der Homöopathie und Schüsslersalze. Naturheilkundler empfehlen zum Beispiel als Schüsslersalze bei Rachenentzündungen das Salz Nummer 4 (Kalium chloratum). Ergänzend können die Salze Nummer 21 (Zincum chloratum), 22 (Calcium carbonicum) und 27 (Kalium bichronicum) eingenommen werden.

Bewährte Homöopathika bei Rachenentzündungen sind demnach:

Beginnende Halsschmerzen: Mercuris solubilis und AconitumLinksseitige Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken: LachesisSchluckbeschwerden, akute Rachenentzündung und Fieber: BelladonnaChronische Halsentzündung: Mercuris solubilisTrockener Hals und geröteter Rachen: AesculusHals- und Ohrenschmerzen: ChamomillaHalsweh und wunder Rachenbereich: Phosphorus.

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