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Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)

Unregelmäßige weiße Flecken auf der Haut haben die meisten Menschen wohl schon einmal gesehen. Die wenigsten aber dürften den Fachbegriff kennen: Vitiligo....

by Kaz Liste W

Unregelmäßige weiße Flecken auf der Haut haben die meisten Menschen wohl schon einmal gesehen. Die wenigsten aber dürften den Fachbegriff kennen: Vitiligo. Lesen Sie mehr über die Symptome, Ursachen, Therapie und Vorbeugung von Weißfleckenkrankheit.

Synonyme

Vitiligo

Definition

Bei Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit handelt es sich um eine Pigmentstörung, bei der an verschiedenen Stellen des Körpers weiße Hautflecken erscheinen. Die Vitiligo kann in jedem Lebensalter auftreten, in vielen Fällen zeigt sie sich aber das erste Mal rund um das 20. Lebensjahr. Die Erkrankung verläuft chronisch und nicht heilbar, einmal aufgetretene Veränderungen bilden sich nur in Ausnahmefällen von selbst wieder zurück. Oft schreitet die Weißfleckenkrankheit im Laufe der Jahre langsam, aber stetig fort.

Die Erkrankung selbst ist harmlos. Da die Hautveränderungen aber sichtbar sind, stellen Sie für viele Betroffene eine große Belastung dar.

Häufigkeit

Weltweit leiden 0,1 bis 9 Prozent der Bevölkerung unter der Weißfleckenkrankheit.

Symptome

Deutlichstes Symptom von Vitiligo sind charakteristische weiße, scharf begrenzte Hautflecken, die manchmal auch zusammenfließen. Die Ränder der Flecken sind oft dunkler als die Umgebung. Zahl, Größe und Form sind sehr unterschiedlich, betroffen sind vor allem Gesicht, Hals und Hände. Grundsätzlich können die Flecken aber an jeder Stelle der Körpers auftreten. Im Laufe der Zeit nimmt die Anzahl häufig zu. Im schlimmsten Fall ist die gesamte Haut inklusive Haaren betroffen.

Ursachen

Die weißen Hautflecken entstehen, weil in diesen Hautbereichen die farbgebenden Pigmentzellen, die sogenannten Melanozyten, fehlen. Die genaue Ursache der Vitiligo, also für das Fehlen der Pigmentzellen, ist aber nicht geklärt. Es gibt eine familiäre Häufung der Erkrankung. Das deutet darauf hin, dass die Neigung zu weißen Hautflecken vererbt werden könnte.

Als eine weitere Ursache diskutieren Experten Störungen des Immunsystems, die dazu führen, dass der Körper seine eigenen Melanozyten bekämpft. Auffällig ist zudem, dass die Vitiligo häufig im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen wie Schilddrüsenfunktionsstörungen, Diabetes vom Typ 1 oder Erkrankungen der Nebenniere auftritt. Stress und psychische Belastungen, aber auch schwere Sonnenbrände, können zum Ausbruch der Erkrankung beitragen.

Untersuchung

Der Arzt kann die Diagnose Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit in der Regel schon aufgrund der charakteristischen weißen Hautflecken stellen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Gewebeprobe der Haut nötig.

Da die Weißfleckenkrankheit häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen auftritt, wird Ihr Arzt nach der Diagnose Vitiligo klären, ob Sie beispielsweise auch an einer Schilddrüsenfunktionsstörung oder Diabetes erkrankt sind.

Behandlung

Zur Therapie der weißen Hautflecken können die Areale mit UV-Licht bestrahlt werden. Über mehrere Monate angewandt, ist es damit möglich, zumindest wieder eine teilweise Pigmentierung zu erzielen. Die Bestrahlung kann durch die Beigabe von Psoralen – eingenommen oder als Creme – unterstützt werden (PUVA). Psoralen ist ein Stoff, der die Haut empfindlicher für UV-Strahlen macht.

Medikamentöse Therapie der Weißfleckenkrankheit

In manchen Fällen hilft die lokale Behandlung mit Kortisonpräparaten. Derzeit wird zudem die örtliche Anwendung neuerer Substanzen (sogenannter Calcineurininhibitoren) getestet, die das Immunsystem unterdrücken.

Die Einnahme von Beta-Karotin, das auch in gelb- und orangefarbigem Obst und Gemüse enthalten ist, sorgt für eine leicht orange Färbung der Haut und kann so die Unterschiede in der Pigmentierung etwas kaschieren.

Während der medikamentösen Therapie von Vitiligo sollten regelmäßig die Leber- und Nierenwerte kontrolliert werden.

Pigmentzellen verpflanzen

Eine noch neue relativ neue Behandlungsmethode ist die Verpflanzung von körpereigenen Pigmentzellen auf die weißen Hautflecken, die sogenannte autologe Melanozytentransplantation. Dabei entnehmen Ärzte Pigmentzellen aus der gesunden Haut und vermehren diese im Labor. Anschließend werden die angezüchteten Zellen auf die kranken Areale transplantiert. Dieses Verfahren wird bisher überwiegend nur in Universitätshautkliniken angewendet. Ob eine Transplantation im Einzelfall infrage kommt, kann nur eine hautärztliche Untersuchung ergeben.

Selbsthilfe gegen weiße Hautflecken

Wenn Sie unter weißen Hautflecken infolge von Vitiligo leiden, sollten Sie bei Aufenthalten in der Sonne auf einen ausreichenden Schutz – insbesondere der Flecken - durch Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor achten. Die weißen Hautflecken sind nämlich stark sonnenbrandgefährdet.

Der Einsatz von Selbstbräunern auf den weißen Hautflecken kann helfen, die farblichen Unterschiede abzumildern. Kleinere Flächen können auch mit einem speziellen Make-up (Camouflage) abgedeckt werden.

Vorbeugung

Es gibt keine gezielte Vorbeugung gegen eine Vitiligo. Da starke Sonnenbrände den Ausbruch der Weißfleckenkrankheit begünstigen können, sollten Sie bei Aufenthalt in der Sonne Ihre Haut ausreichend schützen (Kleidung, Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor). Das gilt insbesondere, wenn nahe Verwandte weiße Hautflecken haben.

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