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Drei-Tage-Fieber

Drei-Tage-Fieber

Drei-Tage-Fieber kann Eltern wegen des plötzlich schnell steigenden Fiebers der Kinder einen gehörigen Schrecken einjagen. Tatsächlich ist diese Kinderkrankheit aber harmlos....

by Kaz Liste D

Drei-Tage-Fieber kann Eltern wegen des plötzlich schnell steigenden Fiebers der Kinder einen gehörigen Schrecken einjagen. Tatsächlich ist diese Kinderkrankheit aber harmlos. Alles über Symptome, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Drei-Tage-Fieber.

Synonyme

Dreitagefieber, 3-Tage-Fieber, Exanthema subitum, Roseola infantum, Sechste Krankheit, Sixth Disease

Definition

Drei-Tage-Fieber ist eine Kinderkrankheit, die vor allem bei Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren auftritt. Ältere Kinder oder Erwachsene erkranken nahezu nie. Mediziner bezeichnen das Drei-Tage-Fieber als Exanthema subitum oder Roseola infantum. Beide Bezeichnungen beziehen sich auf den Hautausschlag, der sich zuweilen nach dem Abklingen des 3 oder 4 Tage andauerndem Fieberschubs entwickelt (siehe auch Symptome). Älteren Menschen ist 3-Tage-Fieber auch als Sechste Krankheit bekannt.

Drei-Tage-Fieber ist eine hoch ansteckende Infektion, die durch bestimmte Herpesviren verursacht wird (siehe Ursachen). Wegen der hohen Verbreitung dieser Viren ist eine Vorbeugung praktisch nicht möglich. Glücklicherweise ist Drei-Tage-Fieber fast immer eine harmlose Kinderkrankheit ohne Risiko für schwerwiegende Komplikationen. Allerdings kann es zu Fieberkrämpfen kommen. In diesem Fall sollte das Kind ärztlich untersucht werden. In der Regel ist Drei-Tage-Fieber nach einer Woche komplett überstanden. Nach der Erstinfektion bricht die Krankheit in den allermeisten Fällen nicht erneut aus.

Häufigkeit

Drei-Tage-Fieber ist eine sehr häufige und weltweit verbreitete Kinderkrankheit. Nahezu alle Kinder infizieren sich bis zum 3. vollendeten Lebensjahr. Dabei muss es aber nicht zwingend zu einem symptomatischen Verlauf kommen. Drei-Tage-Fieber in seiner typischen Ausprägung bricht Schätzungen zufolge bei etwa der Hälfte der Kinder aus. In etwa 10 Prozent dieser Verläufe kommt es zu Fieberkrämpfen.

Symptome

Wenn es zu Symptomen von Drei-Tage-Fieber kommt, beginnt die Erkrankung nach einer Inkubationszeit (Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome) von etwa 2 Wochen ohne vorherige Warnzeichen. Gerade noch gesunde Kinder entwickeln plötzlich schnell steigendes Fieber, das bis 41 Grad steigen kann. Dieses Fieber hält 3 bis 4 Tage an und vergeht dann ebenso schnell, wie es gekommen ist.

In den meisten Fällen von Drei-Tage-Fieber entwickelt sich innerhalb von Stunden nach dem Abklingen des Fiebers ein roter Hautausschlag. Typischerweise ist der Ausschlag sehr klein, mitunter auch leicht erhaben. Er betrifft vor allem Nacken und Oberkörper, kann sich aber auch auf die Gliedmaßen sowie den Kopf und das Gesicht ausbreiten. Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten mit Exanthemen wie Masern oder Windpocken juckt der Ausschlag bei Drei-Tage-Fieber für gewöhnlich nicht. Ähnlich wie das Fieber vergeht auch der Hautausschlag nach 2 bis 3 Tagen ebenso plötzlich, wie er entstanden ist.

Auch wenn Drei-Tage-Fieber harmlos ist: Der Krankheitsverlauf kann Eltern einen gehörigen Schrecken bereiten. Zum einen könnte das Fieber durch eine schwere Erkrankung ausgelöst sein. Diese Sorge verflüchtigt sich in der Regel, wenn das Fieber abklingt, der Ausschlag beginnt – und somit die Ursache klar ist. Zum anderen ist Drei-Tage-Fieber für viele Kinder eine schwere Belastung. Sie wirken sehr krank und müde. Mitunter kommt es auch zu Durchfall und Erbrechen. Weitere Symptome des Drei-Tage-Fiebers sind geschwollene Lymphknoten und Rachenentzündungen. Die Erkrankung erschöpft manche Kinder so sehr, dass sie auch nach dem Abklingen der Symptome oft noch eine Woche Erholung brauchen.

Komplikation: Fieberkrämpfe

Bei 10 Prozent der Kinder mit Drei-Tage-Fieber kommt es zu Fieberkrämpfen. Diese Krämpfe wirken überaus beunruhigend, sind bei ansonsten gesunden Kindern aber weitaus weniger schlimm, als es den Anschein hat. Fieberkrämpfe sehen mitunter aus wie epileptische Anfälle. Anders als epileptische Anfälle (die im Gehirn entstehen), sind Fieberkrämpfe eine Folge des schnell einsetzenden Fiebers. Sie vergehen in der Regel innerhalb von maximal 15 Minuten.

Zu Beginn eines Fieberkrampfes sind Kinder häufig auffallend blass. Sie verdrehen die Augen und sind kaum ansprechbar. Zuweilen verlieren sie das Bewusstsein. Dann versteift sich der Körper zunächst, um dann in Krampfanfällen zu zucken. Anschließend erschlafft die komplette Muskulatur. Manchmal bleiben die typischen Zuckungen auch aus und die Muskelerschlaffung setzt direkt ein.

Richtig auf Fieberkrämpfe reagieren

Fieberkrämpfe wirken dramatisch. Dennoch sollten Eltern bzw. Helfer ruhig bleiben. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten die Kinder auf den Arm genommen werden. Frischluft sorgt dafür, dass die Atmung möglichst wenig beeinträchtigt wird. Nach einem Fieberkrampf sollten die Kinder unbedingt ärztlich untersucht werden, um ernsthafte Ursachen auszuschließen. Bei Bedarf können Mediziner Medikamente verordnen, mit denen sich ein weiterer Fieberkrampf abkürzen lässt.

Ursachen

Ursache des Drei-Tage-Fiebers ist eine Infektion mit Herpesviren. Es gibt eine ganze Reihe von Typen der Herpesviren. Auslöser des Drei-Tage-Fiebers sind die humanen Herpesviren (HHV) der Typen 6 und 7. HHV 6 wird für bis zu 90 Prozent der Infektionen mit Drei-Tage-Fieber verantwortlich gemacht. Der Anteil von HHV7 wird in verschiedenen Studien mit 10 bis 30 Prozent angegeben.

Nach gegenwärtigem Stand der Forschung scheint HHV6 das Drei-Tage-Fieber vor allem bei Kindern im Alter zwischen 9 und 12 Monaten auszulösen. Bei älteren Kindern ab dem 2. Lebensjahr wird überdurchschnittlich oft die Variante HHV7 nachgewiesen.

Übertragen werden die Herpesviren vor allem durch Tröpfcheninfektionen, also durch das Einatmen der Erreger.

Untersuchung

Die Diagnose von Drei-Tage-Fieber lässt sich während der Fieberphase nicht eindeutig stellen. Erst das Abklingen des Fiebers nach 3 bis 4 Tagen und der Hautausschlag sichern die Diagnose. In der Regel warten Kinderärzte daher bei ansonsten gesunden Kindern diesen Zeitraum ab. Bei einem Verdacht auf andere Ursachen für das Fieber werden bedarfsweise diagnostische Verfahren wie Urin- oder Bluttests herangezogen.

Behandlung

Eine ursächliche Behandlung von Drei-Tage-Fieber ist nicht möglich. Die Therapie beschränkt sich daher darauf, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Die Abwehr der Herpesviren besorgt das Immunsystem. Es bildet im Laufe der Infektion Antikörper, die eine lebenslange Immunität gegen die auslösenden Viren schaffen. Im Fall eines stark reduzierten Abwehrsystems jedoch, wie beispielsweise nach Knochenmarktransplantationen, ist eine Reaktivierung der ansonsten stumm im Körper verbleibenden Viren möglich.

Selbsthilfe

Um das Fieber zu senken, sind lauwarme Wadenwickel geeignet. Reicht das nicht aus, sind Zäpfchen mit fiebersenkenden Wirkstoffen wie Ibuprofen und Paracetamol in kindgerechter Dosierung eine gute Alternative.

Je kleiner das Kind, umso größer ist in der Regel der Flüssigkeitsverlust durch das Fieber. Daher sollten Kinder mit Drei-Tage-Fieber unbedingt viel trinken. Zu empfehlen sind ungezuckerte Tees mit Holunder, Melisse oder Kamille.

Prognose

Die Heilungsaussichten bei Drei-Tage-Fieber sind sehr gut. Fast immer vergeht die Erkrankung innerhalb von maximal 2 Wochen von selbst. Auch Fieberkrämpfe führen fast nie zu ernsthaften Komplikationen.

Vorbeugung

Eine sichere Vorbeugung von Drei-Tage-Fieber ist nicht möglich, weil die verursachenden Viren weltweit verbreitet und hoch ansteckend sind. Eine Impfung gegen Drei-Tage-Fieber gibt es nicht. Sie ist auch nicht zu erwarten, da die Risiken der Infektionen so klein sind.

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