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Hand-Mund-Fuß-Krankheit (Hfm-Krankheit)

Hand-Mund-Fuß-Krankheit (Hfm-Krankheit)

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Sie verursacht typische rote Ausschläge an den Handflächen, den Fußsohlen und im Mund....

by Kaz Liste H

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Sie verursacht typische rote Ausschläge an den Handflächen, den Fußsohlen und im Mund. In den allermeisten Fällen verläuft sie harmlos. Lesen Sie mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung der HFM-Krankheit.

Synonyme

HFMK, HFM-Krankheit, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Coxsackievirus-Krankheit, Hand-Foot-and-Mouth Disease, falsche Maul- und Klauenseuche

Definition

Was ist Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine weltweit verbreitete, durch Viren verursachte Infektionskrankheit. Sie wird über den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen, über Hände und Gegenstände, aber auch durch Husten und Niesen. Kinder bis zum Alter von 10 Jahren sind am häufigsten betroffen. Jugendliche und Erwachsene können sich ebenfalls anstecken.

Wie äußert sich die Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Typisch für die Erkrankung sind rote Flecken an Händen und Füßen, die normalerweise nicht jucken. Daneben zeigen sich Bläschen in der Mundhöhle, die sehr schmerzhaft sein können. In mehr als 80 Prozent der Fälle verläuft die Ansteckung jedoch ohne spürbare Krankheitszeichen.

Ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit gefährlich?

Hand-Mund-Fuß-Krankheit hat normalerweise einen leichten Verlauf und klingt folgenlos ab. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von 7 bis 10 Tagen von selbst. Das gilt generell auch für Schwangere. Steckt sich die schwangere Frau allerdings um den Geburtstermin herum an, kann das Virus auf das Neugeborene übertragen werden. In sehr seltenen Fällen kann das Kind dann lebensgefährlich erkranken. Weitere sehr seltene Komplikationen der Hand-Mund-Fuß-Krankheit sind Gehirnentzündungen (Enzephalitis), Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Lungenödeme („Wasser in der Lunge").

Häufigkeit

Da die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in Deutschland nicht meldepflichtig ist, gibt es keine genauen Daten zur Häufigkeit. Auf der Grundlage von kassenärztlichen Abrechnungsdaten schätzen Experten, dass jedes Jahr etwa 80.000 bis 140.000 Menschen in Deutschland eine Hand-Mund-Fuß-Krankheit mit Symptomen entwickeln.

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist hochansteckend und weltweit sehr stark verbreitet. Die Fälle treten das ganze Jahr über auf, typisch sind jedoch Ausbrüche im Spätsommer und Herbst. Wenn zum Beispiel Einrichtungen wie ein Kindergarten betroffen sind, erkrankt oft bis zur Hälfte der Kinder.

Symptome

Anfangsstadium der Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Leichte Form

In den meisten Fällen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit symptomlos. Nur jeder fünfte Infizierte entwickelt allgemeine Symptome wie leichtes Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Halsschmerzen. Anschließend machen sich die typischen Ausschläge im Mund und an den Händen und Füßen bemerkbar, die auch zu ihrem Namen geführt haben.

Symptome: Wo beginnt Hand-Mund-Fuß-Krankheit sichtbar zu werden?

Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird meist zuerst in der Mundhöhle sichtbar. Ein bis zwei Tage nach dem Auftreten des Fiebers zeigen sich in der Mundhöhle rote Flecken sowie kleine schmerzhafte Bläschen. Sie können an der Zunge, am Zahnfleisch, auf der Mundschleimhaut oder im Rachenbereich auftreten. Kurz danach bilden sich rote Hautausschläge an Händen und Füßen. Die Ausschläge jucken normalerweise nicht, nur bei wenigen Patientinnen und Patienten kommt es zu einem Juckreiz. Die ebenen oder erhabenen Hautausschläge können auch am Gesäß und im Genitalbereich auftreten, ebenso an Ellenbogen und Knien. In der Regel ist der Verlauf der Erkrankung mild. Die Symptome klingen normalerweise nach 5 bis 10 Tagen von selbst ab, auch ohne ärztliche Behandlung.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Erwachsenen: Schwerer Verlauf ist möglich

Bei Erwachsenen kann Hand-Mund-Fuß-Krankheit schwerer und länger verlaufen. Vor allem für Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Erkrankung gefährlich werden. In sehr seltenen Fällen kommt es zu Gehirnentzündungen und Hirnhautentzündungen, die zu Verwirrtheit, Krämpfen, Lähmungen und lebensbedrohlichen Komplikationen führen können. Wenn die Lunge betroffen ist, kann sich Wasser im Lungengewebe oder direkt in der Lunge ansammeln (Lungenödem). Atmung und Durchblutung der Lunge werden stark beeinträchtigt. Ohne Behandlung drohen Atemnot und Schock oder eine Lungenentzündung. Bei einem schweren Verlauf der Hand-Mund-Fuß-Krankheit kann sich auch eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) entwickeln.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit: In der Schwangerschaft gefährlich?

Sowohl bei Schwangeren als auch bei Säuglingen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Erkrankung normalerweise leicht und ohne Folgen. Die Krankheit kann jedoch während des Geburtsvorgangs auf das Neugeborene übertragen werden. Sie verursacht aber in den meisten Fällen nur milde Symptome. In den ersten beiden Lebenswochen des Kindes besteht allerdings das Risiko einer schweren Form der Erkrankung. In diesen sehr seltenen Fällen breitet sich das Virus mitunter schnell im ganzen Körper des Säuglings aus und befällt lebenswichtige Organe wie Herz oder Leber.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Weitere mögliche Symptome

Bei einem Teil der Erkrankten lösen sich zwei bis acht Wochen nach der Ansteckung die Fingernägel oder Zehennägel ab. Diese nicht-entzündliche Ablösung der Nägel (medizinisch Onychomadese) tritt bei zu 60 Prozent der erkrankten Kinder auf. Die Nägel wachsen von allein wieder nach. In manchen Fällen kommt es während der Hand-Mund-Fuß-Krankheit auch zu Bindehautentzündungen der Augen.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Erwachsenen: Krankschreibung wird empfohlen

Wenn Erwachsene sich infizieren und Symptome entwickeln, sollten sie krankgeschrieben werden, um eine Weiterverbreitung der hochansteckenden Erreger zu vermeiden. Die ärztliche Krankschreibung gilt meist für eine Woche.

Ursachen

Wie bekommt man die Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Auslöser der Hand-Mund-Fuß-Krankheit sind sogenannte Enteroviren der Gruppe A. Dazu zählen vor allem Coxsackie A16-Viren und der Enterovirus A71. Aber auch andere Enteroviren (Coxsackie-Viren A6, A10, A12, A14, A16) sowie Echoviren (Echovirus 4 oder 11) kommen als Erreger infrage. Sie werden durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Speichel oder durch Stuhl (z. B. beim Windelwechseln) übertragen. Eine Schmierinfektion über Hände, Gegenstände und Nahrungsmittel ist ebenfalls häufig. Auch eine Ansteckung über Tröpfchen (durch Husten und Niesen) ist möglich, vor allem in den ersten Tagen nach der Infektion. In dieser Zeit vermehrt sich das Virus überwiegend in der Rachenschleimhaut.

Wie lang ist die Inkubationszeit bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung (medizinisch Inkubationszeit) beträgt normalerweise zwischen 3 und 10 Tagen. In manchen Fällen dauert es nur einen Tag bis zum Ausbruch, aber auch Verläufe mit 30 Tagen Inkubationszeit sind bekannt. Oft stecken sich Eltern von Kindergartenkindern oder Schulkindern an. Auch Personen, die in Einrichtungen der Kinderbetreuung oder in der Schule arbeiten, sind häufiger betroffen.

Wann ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ansteckend?

Schon kurz nach der Infektion kann das Virus übertragen werden. Besonders ansteckend sind infizierte Personen in der ersten Woche nach Ausbruch der Erkrankung, wenn im Mundraum die typischen Bläschen und Geschwüre auftreten. Die Krankheitserreger werden beispielsweise beim Sprechen durch kleinste Tröpfchen weitergegeben.

Die Viren werden mitunter bis zu sechs Wochen lang über den Stuhl ausgeschieden. Sie können beim Windelwechseln übertragen werden, auch wenn längst keine Symptome wie rote Hautausschläge oder Bläschen mehr im Mund zu sehen sind. Darum ist über diesen gesamten Zeitraum hinweg ein häufiges und gründliches Händewaschen wichtig, um eine Verbreitung der Viren zu verhindern.

Untersuchung

Die ärztliche Diagnose erfolgt in erster Linie anhand der sichtbaren Symptome. Rote Hautausschläge an Händen und Füßen sowie schmerzhafte Bläschen und kleine Geschwüre in der Mundhöhle weisen sehr deutlich auf eine Hand-Fuß-Mund-Krankheit hin.

Bei einem milden Verlauf ist keine Labordiagnostik notwendig. Das Virus kann bei Bedarf jedoch im Labor nachgewiesen und genauer bestimmt werden. Dazu wird ein Rachenabstrich oder eine Stuhlprobe vorgenommen und untersucht. Wenn bei einem schweren Verlauf das zentrale Nervensystem angegriffen wird, kann auch Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) für eine Untersuchung entnommen werden.

Behandlung

Was hilft gegen die Hand-Mund-Fuß-Krankheit?

Es gibt keine gezielte, ursächliche Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit können mit schmerzlindernden Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen gelindert werden. Bei schmerzlichen Bläschen in der Mundhöhle helfen Mundsalben, Mundgele oder Halstabletten mit schmerzstillender Wirkung.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist in jedem Fall ein Arztbesuch notwendig. Auch bei einer Verschlimmerung der grippeähnlichen Symptome wie hohem Fieber, Erbrechen, Krämpfen, Lähmungen oder eitrigen Mandeln ist eine ärztliche Abklärung unbedingt notwendig.

Hand-Mund-Fuß-Krankheit: Wie lange zu Hause bleiben?

In der Regel sollten Menschen mit Hand-Fuß-Mund-Erkrankung etwa 7 bis 10 Tage zu Hause bleiben. Bevor sie wieder in die Betreuungseinrichtung, zur Schule oder zur Arbeit gehen, sollten Ausschläge und Mundbläschen verschwunden sein.

Vorbeugung

Kann man einer Hand-Mund-Fuß-Krankheit vorbeugen?

Man kann die Gefahr einer Ansteckung verringern, indem man den Umgang mit Erkrankten vermeidet und Abstand hält. Bei Kontakt mit Infizierten oder nach Ausbruch der Krankheit in einer Gemeinschaftseinrichtung ist es wichtig, auf gute Handhygiene zu achten, also die Hände regelmäßig und gründlich mit Seife zu waschen. Dies gilt insbesondere nach dem Windelwechseln bzw. Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen.

Man sollte es vermeiden, sich mit den Händen ins Gesicht fassen. Essbesteck und Geschirr sollten nicht gemeinsam benutzt werden. Es empfiehlt sich auch, Gegenstände, Türgriffe und Handläufe zu reinigen und zu desinfizieren. Erkrankte mit Symptomen sollten auf jeden Fall zu Hause bleiben, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Quellen

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