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Seborrhoisches Ekzem

Seborrhoisches Ekzem

Was ist ein seborrhoisches Ekzem? Wie entsteht ein seborrhoisches Ekzem und wo tritt es auf?...

by Kaz Liste S

Was ist ein seborrhoisches Ekzem? Wie entsteht ein seborrhoisches Ekzem und wo tritt es auf? Lesen Sie die Antworten auf diese und andere Fragen: Symptome, Ursachen und Behandlung von seborrhoischem Ekzem.

Synonyme

Seborrhoische Dermatitis, Morbus Unna, Gneis

Definition

Was ist ein seborrhoisches Ekzem?

Das seborrhoische Ekzem gehört zu den Hauterkrankungen vom Typ der Ekzeme. Unter dem Sammelbegriff Ekzeme fassen Mediziner viele nicht-infektiöse Entzündungsreaktionen der Haut zusammen, die mit Hautausschlag und anderen Hautveränderungen einhergehen. Ekzeme sind die mit Abstand häufigste Form der Hauterkrankung.

Seborrhoisches Ekzem: Wo tritt es auf?

Das seborrhoische Ekzem wird in der Fachsprache auch als Morbus Unna oder seborrhoische Dermatitis bezeichnet. Es handelt sich um einen chronisch-entzündlichen Hautausschlag im Bereich der Talgdrüsen. Typisch für das seborrhoische Ekzem sind Schuppenbildung sowie Hautrötungen oder Aufhellungen der Kopfhaut und im Gesicht. Charakteristisch außerdem fettige gelbliche Hautschuppen in den betroffenen Regionen.

Häufigkeit

Über die Häufigkeit von seborrhoischem Ekzem gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Der AOK Bundesverband und Informationsportale des Bundesgesundheitsministeriums (siehe Quellen) geben die Gesamthäufigkeit (Prävalenz) mit 3 bis 10 Prozent der Bevölkerung an. Männer erkranken demnach häufiger als Frauen. Zudem geben diese Quellen zwei Häufigkeitsgipfel an: Einen für junge Erwachsene und einen nach dem 50. Lebensjahr.

Symptome

Die Symptome des seborrhoischen Ekzems unterscheiden sich von anderen Hautausschlägen vor allem durch den Ort der Hautveränderungen. Das seborrhoische Ekzem betrifft nämlich vor allem behaarte Körperregionen. Am häufigsten befallen ist der Kopf.

Seborrhoisches Ekzem: Häufigste Symptome im Überblick

Hautveränderungen im Bereich der Kopfbehaarung: behaarte Kopfhaut, Haaransatz, Augenbrauen, Bart; seltener auch an den Wangen, in Hautfalten (Nasolabialfalten; zwischen Nase und Mundwinkeln)Hautrötungen bei heller Haut und weißliche Aufhellungen bei dunkler HautGlänzende fettige gelbliche Schuppen in den betroffenen ArealenIm Gegensatz zu vielen anderen Ekzemen jucken seborrhoische Ekzeme in der Regel nicht.

Weniger häufige Symptome des seborrhoischen Ekzems sind Hautausschläge auf oder in:

Brust und RückenHautfalten, auch AchselnLeisten- und Genitalbereich (Letzteres vor allem bei Männern)

Nicht selten ist das seborrhoische Ekzem auch bei Neugeborenen. Die damit einhergehende Schuppenbildung wird auch als Gneis bezeichnet. Die Hautveränderungen bei Gneis ähneln dem Milchschorf. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder.

Ursachen

Wie entsteht seborrhoisches Ekzem?

Die tieferen Ursachen von seborrhoischen Ekzemen sind nicht bekannt. Die Erklärungsmodelle leiten sich vor allem aus der Beobachtung ab. Die Hautausschläge zeigen sich besonders in den behaarten Körperregionen. Zudem sind die Ekzeme fettig. Das lässt auf eine Überfunktion der Talgdrüsen schließen, die in besonders großer Zahl in unmittelbarer Nähe von Haaren liegen.

Da seborrhoische Ekzeme familiär gehäuft vorkommen, dürfte es zudem eine erbliche Veranlagung geben.

Seborrhoische Ekzeme entstehen schubweise. Daher vermuten Mediziner, dass hormonelle Veränderungen (Häufigkeitsgipfel bei Frauen nach der Menopause) oder Stress als Risikofaktoren gelten können. Zudem weiß man, dass Erkrankungen wie Parkinson oder Immunschwäche (beispielsweise HIV) seborrhoische Ekzeme begünstigen.

Zudem vermutet man einen weiteren Zusammenhang mit der Besiedlung der Haut durch den Hefepilz Malassezia furfur.

Untersuchung

Wer untersucht seborrhoisches Ekzem?

Die meisten Mediziner erkennen seborrhoische Ekzeme am Aussehen. Weitere Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich. Eine Herausforderung für Nicht-Hautärzte besteht mitunter darin, die seborrhoische Dermatitis von anderen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis (atopisches Ekzem) oder allergischen Hautreaktionen abzugrenzen. Ist dies nicht auf Anhieb möglich, kann die mikroskopische Untersuchung einer kleinen Hautprobe (Biopsie) nötig werden. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel bei einem Hautarzt (Dermatologen).

Behandlung

Wer behandelt seborrhoisches Ekzem?

Die beste Adresse für die Behandlung von seborrhoischem Ekzem sind Hautarztpraxen. Dermatologen haben am meisten Erfahrung mit der Erkrankung und sind zudem in der Lage, seborrhoische Ekzeme schnell und sicher von anderen Hauterkrankungen zu unterscheiden.

Was hilft bei seborrhoischem Ekzem?

Eine ursächliche Behandlung von seborrhoischen Ekzemen ist nicht möglich, da man die genauen Ursachen nicht kennt. Die Therapie zielt vor allem darauf, die übermäßige Aktivität der Talgdrüsen zu bremsen bzw. die Folgen dieser Überaktivität zu linden. Dabei werden vor allem Shampoos und Cremes oder Salben eingesetzt. Teerhaltige Shampoos beispielsweise sollen die Talgdrüsen beruhigen.

Shampoos oder Salben mit Salicylsäure oder Kortison werden angewendet, um die entzündlichen Hautveränderungen abzutragen bzw. zu lindern. Zudem haben sich Shampoos oder Salben mit Antipilzmitteln dabei bewährt, die Symptome von seborrhoischen Ekzemen zu bekämpfen.

Zuweilen bieten Hautarztpraxen eine Bestrahlung von seborrhoischen Ekzemen mit ultraviolettem Licht (UV-B) an. Die Erfolgsrate dieser Fototherapie ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
In seltenen Fällen kommt es im Zuge von seborrhoischen Ekzemen zu bakteriellen Infektionen. Solche Infektionen werden mit der Einnahme von Antibiotika behandelt.

Gneis bei Neugeborenen behandeln

Die Hautschuppen auf der Kopfhaut von Neugeborenen lassen sich oft mit einem einfachen Hausmittel lindern. Dazu reibt man die Kopfhaut des Babys einfach mit etwas Olivenöl oder Babyöl ein. In der Regel weichen die Hautschuppen nach wenigen Minuten auf und lassen sich leicht abwischen.

Prognose

Seborrhoische Ekzeme verlaufen chronisch und in Schüben. Eine komplette Heilung ist nicht möglich, aber sie sind therapeutisch gut behandelbar. Zuweilen lassen sich individuelle Reize (Triggerfaktoren) ausmachen, die einen Schub begünstigen. Solche Triggerfaktoren sind beispielsweise Hautpflegeprodukte mit zu viel Alkohol und Duftstoffen, stark ölhaltige Cremes oder Salben und Alkaliseifen.

Vorbeugung

Seborrhoisches Ekzem: Was tun?

Wer zu seborrhoischen Ekzemen neigt, sollte versuchen, die individuellen Triggerfaktoren zu identifizieren – und zu meiden.

Bei der Hautpflege haben sich sanfte Pflegeprodukte bewährt. Frauen tun gut daran, nicht allzu starkes Make-up zu tragen, da dadurch die Hautporen verschlossen werden könnten.

Spielt Ernährung eine Rolle bei seborrhoischen Ekzemen?

Inwiefern die Ernährung eine Rolle bei der Entstehung von seborrhoischen Ekzemen spielt, ist bislang nicht ausreichend untersucht. Zuweilen berichten Betroffene davon, dass sie von einer Umstellung auf kohlenhydratarme und fettarme Ernährung profitiert haben. Grundsätzlich gilt auch in Zusammenhang mit seborrhoischen Ekzemen: Eine frische und abwechslungsreiche Ernährung in angemessener Menge fördert die Gesundheit – und verringert daher mit einiger Wahrscheinlichkeit auch das Risiko von neuen Schüben.

Gut belegt ist der Nutzen einer angepassten Ernährung bei Neurodermitis. Daraus lassen sich aber keine allgemeingültigen Empfehlungen ableiten, sondern nur Anregungen für die persönliche Nutzung.

Quellen

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