Analthrombose
Analthrombosen sind oft schmerzhaft, meistens jedoch harmlos....
by Kaz Liste AAnalthrombosen sind oft schmerzhaft, meistens jedoch harmlos. Die von Analthrombosen ausgelösten Blutgerinnsel (Thromben) können auch nicht – anders als bei anderen Thrombosen – „wandern“. Analthrombosen werden oft mit Hämorrhoiden verwechselt. Es handelt sich aber um zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Lesen Sie, was Analvenenthrombosen begünstigt und was Sie dagegen tun können.
Analthrombose, Analvenenthrombose, Perianalthrombose, Perianale Venenthrombose
Von einer Analthrombose sprechen Mediziner bei plötzlich auftretenden Blutgerinnseln im Bereich des feinen Venengeflechts rund um den After. Das Blutgerinnsel, ein sogenannter Thrombus, verstopft ein Blutgefäß und verursacht eine schmerzhafte Schwellung. Die Schwellung kann stecknadelkopf- bis pflaumengroß sein. In seltenen Fällen befindet sich eine Analthrombose im Analkanal (dem letzten Enddarm-Abschnitt).
In aller Regel sind Analthrombosen harmlos. Der Grund: Die Venen direkt unter der Afterhaut sind sehr klein. Ein Thrombus dort kann sich nicht lösen und zum Beispiel eine Embolie verursachen.
Wenn die Symptome wie Schmerzen oder Jucken im Afterbereich sehr stark sind und/oder länger als ein paar Tage andauern, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden, entweder der Hausarzt oder gleich ein Proktologe. Da eine Analthrombose auch bei hohem Druck (z. B. durch Reiben mit Klopapier nach dem Stuhlgang) aufplatzen kann und dann Blut im Stuhl zu sehen ist, sollte auch dann ein Arzt aufgesucht werden – dies empfiehlt sich darüber hinaus generell bei Blut im Stuhl.
Auch wenn die Symptome ähnlich sein können: Eine Analthrombose ist etwas völlig anderes als Hämorrhoiden. Von einem Hämorrhoidalleiden sprechen Mediziner, wenn die natürlichen Gefäßpolster im Analkanal krankhaft anschwellen. Eine Analthrombose befindet sich in den meisten Fällen unter der Haut am Afterrand. Hämorrhoiden sind oft schmerzfrei, Analthrombosen dagegen fast immer akut und sehr schmerzhaft. Ein weiterer, wichtiger Unterschied: Hämorrhoiden bis zum 3. Grad lassen sich mit dem Finger in den Analkanal zurückschieben, bei einer Analthrombose ist das nicht möglich.
Ausführliche Informationen über HämorrhoidenFür die Häufigkeit von Analthrombosen gibt es keine exakten Zahlen. Sie werden bei ca. 5 Prozent der Menschen diagnostiziert, die einen Proktologen aufsuchen – und sind somit keine Seltenheit. Männer sind demnach doppelt so oft betroffen wie Frauen (siehe Quellen).
Analthrombosen sind Schwellungen im Bereich des Afterrandes. Sie können Durchmesser von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern haben. Die normalerweise eher rötliche Analschleimhaut erscheint im Bereich von Analthrombosen häufig bläulich verfärbt.
Typisch für eine Analthrombose, aber nicht zwingend, sind:
Schwellungen am Afterrand (von stecknadel- bis pflaumengroß)Starke Schmerzen (vor allem bei großen Analthrombosen, Sitzen wird unmöglich)JuckreizStechenBrennenStarkes DruckgefühlBlutungen (Blut auf dem Toilettenpapier oder in der Wäsche)Die tiefere Ursache von Analthrombosen ist nicht bekannt. Es gibt jedoch einige Faktoren, die eine Analthrombose begünstigen. Dazu zählen:
Starker Druck auf den Bauchraum: häufiges Husten, starkes Pressen auf der Toilette bei Verstopfung, Tragen schwerer Lasten, Schwangerschaft und GeburtLanges Joggen oder andere ungewohnte körperliche AnstrengungenExzessives Pressen, z.B. beim KraftsportÜbergewichtKälte (z.B. Sitzen auf kalten Flächen)Proktologische EingriffeAnalverkehrHäufiger DurchfallLanges SitzenScharfe GewürzeAlkoholDie meisten Hausärzte dürften Analthrombosen auf den ersten Blick erkennen. Fachmediziner der Wahl sind Ärzte für Enddarmerkrankungen, sogenannte Proktologen. Insbesondere bei schmerzhaften Analthrombosen genügt zur Diagnosestellung eine Sichtuntersuchung. Denn eine Tastuntersuchung von Analthrombosen im akuten Stadium ist extrem schmerzhaft.
In den allermeisten Fällen werden kleinere Analthrombosen lokal mit einer Salbe behandelt. Salben gegen Analthrombosen enthalten in der Regel eine Kombination von gerinnungshemmenden und schmerzstillenden Wirkstoffen. Der Wirkstoff Heparin hemmt die Gerinnung und trägt so dazu bei, dass das Blutgerinnsel sich auflöst. Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen sowie kortisonhaltige Salben lindern den Entzündungsprozess und die Schmerzen. Auch das Betäubungsmittel Lidocain lindert kurzfristig die Schmerzen. In den meisten Fällen lassen die Beschwerden nach 2 bis 5 Tagen deutlich nach.
Bei starken Schmerzen kann der behandelnde Proktologe eine frische Analthrombose unter örtlicher Betäubung aufstechen, um das Blutgerinnsel zu entfernen. Die Wunde heilt anschließend in der Regel problemlos ab. Das Aufstechen ist ausdrücklich nicht für die Selbstbehandlung geeignet. Zum einen ist der Eingriff ohne Betäubung sehr schmerzhaft, zum anderen besteht ein großes Infektionsrisiko.
Sehr große Thrombosen können von allein aufplatzen, wodurch die Schmerzen meist sofort nachlassen. Die Wunde muss dann 2-mal täglich ausgewaschen werden und verheilt meist ohne größere Probleme.
Manche proktologischen Praxen bieten zur Schmerzlinderung auch eine sogenannte Low-Level-Laser-Therapie an: Dabei sollen mithilfe von Laserlicht in den Zellen ausgelöste photochemische Prozesse den Heilungsprozess des Gewebes beschleunigen. Jedoch ist hier die Wirksamkeit wissenschaftlich bislang nicht nachgewiesen.
Bei einer Analthrombosen-OP wird das Geschwür eröffnet und abgetragen. Um Infektionen zu vermeiden, wird die Wunde nicht vernäht. Der natürliche Heilungsprozess dauert in der Regel 10 bis 14 Tage. In der Zwischenzeit muss der Wundbereich täglich mindestens 2-mal gereinigt werden. Krankschreibungen nach Analthrombosen-OP werden in der Regel für 2 bis 5 Tage ausgestellt.
Da sich das Blutgerinnsel nach einiger Zeit wieder komplett auflöst oder (in schwereren Fällen) vom Proktologen entfernt wird, heilen Analthrombosen vollständig ab.
Ganz lassen sich Analthrombosen nicht verhindern. Aber die Risikofaktoren können Sie minimieren.
Frische, abwechslungsreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung beispielsweise fördern auch die Darmgesundheit. Einige Erkrankungen wie Verstopfung oder Hämorrhoiden begünstigen Analthrombosen. Daher tun Sie gut daran, solche Erkrankungen medizinisch abklären zu lassen.
QuellenTyphus ist eine Infektionskrankheit, die durch das Salmonellen-Bakterium Salmonella Typhi verursacht wird...
Grippe ist – anders als viele Menschen glauben – keine schwere Form der Erkältung...