Harninkontinenz
Harninkontinenz oder Blasenschwäche geht oft mit einem Schamgefühl einher. Viele Betroffene reden nicht über Harninkontinenz - auch nicht mit ihrem Arzt....
by Kaz Liste HHarninkontinenz oder Blasenschwäche geht oft mit einem Schamgefühl einher. Viele Betroffene reden nicht über Harninkontinenz - auch nicht mit ihrem Arzt....
by Kaz Liste HHarninkontinenz oder Blasenschwäche geht oft mit einem Schamgefühl einher. Viele Betroffene reden nicht über Harninkontinenz - auch nicht mit ihrem Arzt. Ohne Behandlung können sich die Ursachen oft über Jahre weiter ausbreiten und die Harninkontinenz verstärken. Dabei ist Blasenschwäche in der Regel behandelbar. Hier lesen Sie mehr über die verschiedenen Formen von Inkontinenz und deren Symptome, Ursachen, Therapie und Selbsthilfe.
Blasenschwäche, Inkontinenz
Harninkontinenz bezeichnet das Unvermögen, den Harnabgang bewusst zu kontrollieren. Harninkontinenz wird auch als Blasenschwäche bezeichnet. Betroffene entwickeln häufig ein falsches Schamgefühl und ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Harninkontinenz ist jedoch eine Krankheit und kein "Fehlverhalten". Sie kann in jedem Lebensalter auftreten und es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. Um eine Ausbreitung und Verstärkung der Inkontinenz entgegenzuwirken ist es wichtig, sich an einen Arzt zu wenden. Er wird Ihnen in aller Regel helfen können!
Wie das Wort es sagt, ist bei Harninkontinenz die Fähigkeit eingeschränkt oder verloren gegangen, das Wasserlassen zu kontrollieren. In der Regel beginnt Harninkontinenz mit dem tröpfchenweisen ungewollten Abgang von Harn. Es gibt jedoch verschiedene Formen der Harninkontinenz, die sich unterschiedlich bemerkbar machen.
Die Ursachen von Harninkontinenz sind überaus vielfältig. Häufig handelt es sich um eine Kombination von Ursachen.
Ursachen bei Männern: Harninkontinenz bei Männern geht häufig auf eine Prostatavergrößerung zurück. In diesen Fällen drückt die Vorsteherdrüse auf die Blase und schränkt gleichzeitig die Funktion des Schließmuskels der Harnröhre ein.Ursache Schwangerschaft: Bei schwangeren Frauen drückt das Kind mit zunehmender Größe häufig auf die Blase und provoziert so eine Harninkontinenz. Gleichzeitig ist bei Schwangeren die Muskulatur des Beckenbodens besonders beansprucht. Das kann das Verschließen der Harnröhre erschweren. Mit nahender Geburt schließlich erschlafft die Beckenbodenmuskulatur weiter, um die Geburt zu erleichtern. Unter Umständen fördert das eine Harninkontinenz weiter. Nach der Entbindung verschwindet die Harninkontinenz für gewöhnlich wieder.bei älteren Menschen:
Schwäche des Blasenschließmuskelsmangelnde Konzentrationsfähigkeit, zum Beispiel bei Demenz oder Alzheimer.Allgemein:
BlasenentzündungenRückenmarks- oder NervenerkrankungenTumoreDiabetesMultiple SkleroseFolge von Operationen, Unfällenangeborene FehlbildungenÜbergewicht und BewegungsmangelMedikamente, wie Betablocker gegen zu hohen Blutdruck und Cholinesterase-Hemmer gegen Symptome von Alzheimer; Entwässerungsmittel (sogenannte Diuretika) verschlechtern mitunter eine Harninkontinenz.Jede Form von unkontrolliertem Abgang von Urin sollten Sie schnellstmöglich mit Ihrem Arzt besprechen. Er kann die Diagnose stellen und gemeinsam mit Ihnen die Behandlung von Harninkontinenz einleiten.
Zur Diagnose von Harninkontinenz gehören neben dem ausführlichen Gespräch über die Symptome, auch verschiedene Untersuchungen, um die Ursache der Harninkontinenz zu finden. So kann der Nachweis von Bakterien im Urin Hinweise auf eine Blasenentzündung oder Harnröhrenentzündung geben. Eine Ultraschalluntersuchung dient dazu, mögliche organische Veränderungen als Ursache von Harninkontinenz zu erkennen. Reichen diese Methoden nicht aus, kann der Facharzt den Blasendruck messen oder bei einer Blasenspiegelung nach auffälligen Veränderungen von Blase, Harnwegen oder Prostata suchen.
Bei der Therapie von Harninkontinenz gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, die sich nach der Ursache der Symptome richten. Dazu zählen unter anderem eine medikamentöse und eine operative Behandlungen.
Je nach Ursache der Harninkontinenz eignen sich verschiedene Wirkstoffe zur medikamentösen Behandlung. Bei der sogenannten Dranginkontinenz ist es sinnvoll, die Blasenmuskulatur zu hemmen. Zu diesem Zweck können sogenannte Anticholinergika wie Oxybutinin, Propiverin, Tolterodin oder Trospiumchlorid eingesetzt werden. Allerdings sind diese Wirkstoffe nicht für alle Patienten geeignet, da sie zum einen häufig Nebenwirkungen haben und zum anderen mit manchen Medikamenten nicht kombiniert werden dürfen. Eine überaktive Blase wird zuweilen auch mit dem Botulinumtoxin (bekannt aus der Faltenbehandlung) gehemmt.
Bei Frauen mit Belastungsinkontinenz wirkt der antidepressive Wirkstoff Duloxetin gegen unfreiwilligen Urinabgang.
Ist ein Hormonmangel die Ursache der Harninkontinenz, schaffen pflanzliche oder chemische Östrogene Abhilfe. Östrogene wie Östriol können lokal als Zäpfchen oder Salbe in der Scheide angewendet werden.
Unter den operativen Verfahren gegen Harninkontinenz gelten – je nach Ursache – die Schlingen-Operation oder ein künstlicher Schließmuskel für die Harnröhre als die besterprobten und meistverwendeten Verfahren.
Schlingenoperation: Bei der Schlingenoperation, die bei Männern und Frauen angewendet wird, legt der Chirurg eine Art Schlinge um den Schließmuskel der Harnröhre. Dadurch kann in vielen Fällen die Kontrolle über das Wasserlassen wieder gewonnen werden. Die Schlingenoperation erfolgt in der Regel ambulant bei einem endoskopischen Eingriff.Künstlicher Schließmuskel: Kann der Blasenschließmuskel durch eine Schlingenoperation nicht ausreichend stabilisiert werden oder ist diese Operation nicht möglich, so kann ein künstlicher Schließmuskel implantiert werden. Dabei platziert man eine Manschette um die Harnröhre, die über eine Pumpe von außen verschlossen oder geöffnet werden kann. Bei Männern wird die Pumpe häufig in den Hodensack implantiert. Nachteil der künstlichen Schließmuskel: Sie verursachen in der Regel eine Reihe von Komplikationen wie Harnwegsentzündungen. Außerdem müssen die Bauteile des Schließmuskels häufig gewechselt werden.Prostataoperationen: Bei Männern kann eine Prostataoperation dazu beitragen, Harninkontinenz zu beheben – oder leider auch – zu verursachen. Näheres dazu lesen Sie im Kranheitsbild Prostatavergrößerung.Selbsthilfe bei Harninkontinenz kann wesentlich dazu beitragen, den Erfolg einer medikamentösen Behandlung zu unterstützen oder sogar zu vermeiden.
Beckenbodentraining: Ob bei Schwangerschaft, alterungsbedingt oder hormonell verursacht: Insbesondere Frauen profitieren bei Harninkontinenz von einem Beckenbodentraining. Die einfachste Form des Beckenbodentrainings: Unterbrechen Sie während des Wasserlassens den Harnstrahl durch muskuläre Anspannung. Sie können diese Übung aber auch jenseits der Toilette machen. Dann tun Sie einfach so, als wollten Sie einen Harnstrahl unterbrechen. Eine besondere Form des Beckenbodentrainings sind die sogenannten Kegelübungen. Fragen Sie Ihren Arzt und Ihre Hebamme nach entsprechenden Anleitungen. Auch Fitnessstudios und Volkshochschulen bieten häufig entsprechende Kurse an.Blase regelmäßig leeren: Auch die Blase lässt sich trainieren. Das geht am besten, wenn Sie Ihre Blase regelmäßig zu bestimmten Zeiten entleeren. Diese festen Rhythmen werden schnell zur Gewohnheit und helfen, starken Harndrang mit der Gefahr des ungewollten Harnverlustes zuvor zu kommen. Dieses Blasentraining sollte jedoch nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt probiert werden.Geeignete Inkontinenzmaterialien verwenden: Die modernen Inkontinenzmaterialien sind vielfältig und speziell auf Frauen und Männer zugeschnitten. Sie reichen von ultradünnen, aber saugfähigen Einlagen über Inkontinenzslips- bzw. Badebekleidung und Kondom-Urinale. Lassen Sie sich am besten im Sanitätshaus oder einer Apotheke beraten. Normale Monatsbinden sind im Übrigen nicht bei Harninkontinenz geeignet.Katheterismus: Bei einigen Formen von Harninkontinenz, vor allem bei der Reflexinkontinenz, kann die Selbstkatheterisierung helfen. Dabei wird der Urin vom Betroffenen selbst über einen dünnen Kunststoffschlauch (dem Katheter) abgeleitet. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt beraten, ob diese Möglichkeit für Sie infrage kommt.Achten Sie auf eine ausgewogene und frische Ernährung und vor allem auf eine ausreichende Trinkmenge.
Reduzieren Sie keinesfalls die Flüssigkeitsaufnahme, um einem unwillkürlichen Urinverlust entgegenzuwirken. Das würde mehr Probleme verursachen als Nutzen bringen.Meiden Sie blasenreizende Stoffe wie scharfe Gewürze und Kaffee sowie blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Kohl und Hülsenfrüchte.Sinnvoll ist der Verzehr von geruchshemmenden Speisen. Dazu gehören vor allem Preiselbeeren, Naturjoghurt, Spinat, grüner Salat und Petersilie.Übergewicht fördert Harninkontinenz. Daher tun Sie gut daran, überflüssige Pfunde abzuspecken. Anregungen dazu finden Sie hier: Abnehmen & DiätDie afrikanische Trypanosomiasis wird auch als Schlafkrankheit bezeichnet...
Eine Aortenklappenstenose ist eine angeborene oder erworbene Verengung der Aortenklappe am Herzen...